Explorative Analyse zur Wirksamkeit von Corona-Verordnungen in Deutschland auf die Eindämmung des Infektionsgeschehens

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Added by Martin on 2021-05-11 10:49

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Creator(s): Jan Schoenmakers

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Lassen sich mit den vorhandenen, frei verfügbaren Daten zu Infektionen, Todesfällen und staatlichen Verordnungen belastbare Aussagen zur Wirksamkeit von „Anti-Corona-Maßnahmen“ treffen? Und wenn ja, wie ist die Wirksamkeit der wichtigsten Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene zu bewerten? Diese Fragen untersucht die vorliegende Studie des Big Data Analyseunternehmens HASE & IGEL, die auf Eigeninitiative ohne Auftrag durchgeführt wurde. Dazu wurden Daten zu sämtlichen für das Jahr 2020 vom Robert-Koch-Institut (RKI) erfassten COVID19-Infektionen und damit verbundenen Todesfällen zusammengeführt mit einer breiten Auswahl von Maßnahmen, die aus der Analyse von Verordnungen des Bundes und der Länder gewonnen wurden. Die Studie untersucht mit Mitteln der Inferenzstatistik, ob und wie getroffene Maßnahmen statistisch signifikant sinkende Infektions- und Todesfallzahlen nach sich ziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass entsprechende Aussagen mit einer befriedigenden Modellgüte möglich sind und bewertet vor diesem Hintergrund die Effekte entsprechender Verordnungen. Insbesondere die Schließung von Gastronomie und nicht-lebensnotwendigem Einzelhandel zeigen erhebliche Wirkung bei der Verringerung von Infektionen und Todesfällen. Auch Kontaktbeschränkungen für private Treffen und Ausgangsbeschränkungen weisen deutliche Hebelwirkung auf. Das Gegenteil des Bezweckten scheinen hingegen Kapazitätseinschränkungen und Schließungen von Schulen und Kitas zu haben: hier wurde ein „Babysitter-Effekt“ identifiziert, bei dem reduzierte Betreuungskapazitäten für Kinder höhere Todesfallzahlen insbesondere unter Senioren nach sich ziehen. Dieser Effekt lässt sich durch weitere Untersuchungen – z.B. der Zusammenhänge von Infektionszahlen zwischen Altersgruppen – stützen und weist darauf hin, dass bei geschlossenen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen mehr Kontakte zwischen Kindern und ihren Großeltern stattfinden. Eine überraschend geringe Wirkung zeigt die Maskenpflicht, zumindest in der 2020 praktizierten Form („Alltagsmasken“). Die Effekte weiterer, schwächerer Maßnahmen werden ebenfalls vorgestellt und das sinnvolle weitere Vorgehen für vertiefende Untersuchungen diskutiert. Zuletzt wird beleuchtet, wie weit die Ergebnisse auf die Lage im Jahr 2021 übertragbar sind – bisher spricht Vieles dafür, dass die identifizierten Mechanismen auch unter Bedingungen der von der Mutante B.1.1.7. dominierten 3. Welle greifen.

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Explorative Analyse zur Wirksamkeit von Corona-Verordnungen in Deutschland auf die Eindämmung des Infektionsgeschehens Lassen sich mit den vorhandenen, frei verfügbaren Daten zu Infektionen, Todesfällen und staatlichen Verordnungen belastbare Aussagen zur Wirksamkeit von „Anti-Corona-Maßnahmen“ treffen? Und wenn ja, wie ist die Wirksamkeit der wichtigsten Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene zu bewerten? Diese Fragen untersucht die vorliegende Studie des Big Data Analyseunternehmens HASE & IGEL, die auf Eigeninitiative ohne Auftrag durchgeführt wurde. Dazu wurden Daten zu sämtlichen für das Jahr 2020 vom Robert-Koch-Institut (RKI) erfassten COVID19-Infektionen und damit verbundenen Todesfällen zusammengeführt mit einer breiten Auswahl von Maßnahmen, die aus der Analyse von Verordnungen des Bundes und der Länder gewonnen wurden. Die Studie untersucht mit Mitteln der Inferenzstatistik, ob und wie getroffene Maßnahmen statistisch signifikant sinkende Infektions- und Todesfallzahlen nach sich ziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass entsprechende Aussagen mit einer befriedigenden Modellgüte möglich sind und bewertet vor diesem Hintergrund die Effekte entsprechender Verordnungen. Insbesondere die Schließung von Gastronomie und nicht-lebensnotwendigem Einzelhandel zeigen erhebliche Wirkung bei der Verringerung von Infektionen und Todesfällen. Auch Kontaktbeschränkungen für private Treffen und Ausgangsbeschränkungen weisen deutliche Hebelwirkung auf. Das Gegenteil des Bezweckten scheinen hingegen Kapazitätseinschränkungen und Schließungen von Schulen und Kitas zu haben: hier wurde ein „Babysitter-Effekt“ identifiziert, bei dem reduzierte Betreuungskapazitäten für Kinder höhere Todesfallzahlen insbesondere unter Senioren nach sich ziehen. Dieser Effekt lässt sich durch weitere Untersuchungen – z.B. der Zusammenhänge von Infektionszahlen zwischen Altersgruppen – stützen und weist darauf hin, dass bei geschlossenen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen mehr Kontakte zwischen Kindern und ihren Großeltern stattfinden. Eine überraschend geringe Wirkung zeigt die Maskenpflicht, zumindest in der 2020 praktizierten Form („Alltagsmasken“). Die Effekte weiterer, schwächerer Maßnahmen werden ebenfalls vorgestellt und das sinnvolle weitere Vorgehen für vertiefende Untersuchungen diskutiert. Zuletzt wird beleuchtet, wie weit die Ergebnisse auf die Lage im Jahr 2021 übertragbar sind – bisher spricht Vieles dafür, dass die identifizierten Mechanismen auch unter Bedingungen der von der Mutante B.1.1.7. dominierten 3. Welle greifen. Jan Schoenmakers